Kaffeezeremonie in Eritrea und Äthiopien
- yonasberhebusiness
- 29. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Die Habesha-Kaffeezeremonie ist ein zentraler kultureller Brauch in Äthiopien und Eritrea. Es ist üblich, täglich Kaffee zu servieren, hauptsächlich um mit Verwandten, Nachbarn oder anderen Besuchern zusammenzukommen. Wird Kaffee höflich abgelehnt, wird meist Tee serviert.
Auf dem Boden, wo die Kaffeezeremonie stattfindet, wird loses Gras ausgebreitet und oft mit kleinen gelben Blumen geschmückt. Manchmal werden Korbblütler verwendet, insbesondere rund um das Meskel-Fest (ein orthodoxer Feiertag, der von Eritreern und Äthiopiern gefeiert wird).
Brauen
Die Zeremonie wird üblicherweise von der Frau des Haushalts durchgeführt und gilt als eine Ehre. Der Kaffee wird gebrüht, indem die grünen Kaffeebohnen zunächst in einem Topf über offenem Feuer geröstet werden. Anschließend werden die Bohnen mit dem Mukecha, einem traditionellen hölzernen Mörser und Stößel, gemahlen. Die fein gemahlenen Bohnen werden dann in einer Jebena – einem traditionellen Tontopf – aufgebrüht, der kochendes Wasser enthält und einige Minuten über offener Flamme stehen gelassen wird, bis sich das Wasser gut mit dem Wasser vermischt hat. Der herrliche Duft der gerösteten Bohnen spielt bei der Zeremonie eine wichtige Rolle. Oft wird der Kaffee als herzliche Geste der Gastfreundschaft mit Gästen geteilt. Nach dem Mahlen wird der Kaffee mehrmals durch ein Sieb gegossen. Die Jebena besteht üblicherweise aus Keramik und hat einen kugelförmigen Boden, einen Hals, einen Ausguss und einen Henkel am Übergang zwischen Hals und Boden. Die Jebena hat außerdem einen Strohhalmdeckel.
Das Treffen geht über eine Kaffeepause hinaus. Es ist eine Gelegenheit, bei der sich die Lieben treffen, um über alltägliche Dinge zu plaudern und sich durch gemeinsame Erlebnisse und Glückwünsche für Gesundheit und Erfolg emotional und spirituell miteinander zu verbinden.
Servieren
Der Gastgeber schenkt den Kaffee für alle Teilnehmer ein, indem er die gekippte Kanne aus 30 cm Höhe über ein Tablett mit kleinen, henkellosen Porzellantassen hält, ohne anzuhalten, bis jede Tasse voll ist. Der Kaffee wird dreimal aufgebrüht: Die erste Runde Kaffee heißt auf Tigrinya „awel“, die zweite „kale'i“ und die dritte „baraka“ („gesegnet sein“). Auf Amharisch lauten die Begriffe „abol“ (አቦል), die zweite „tona“ (ቶና) und die dritte „baraka“ (በረካ). Die Kaffeezeremonie kann auch das Abbrennen verschiedener traditioneller Räucherwerke beinhalten. Der Kaffee wird gezuckert, auf dem Land manchmal auch mit Salz oder traditioneller Butter (siehe „niter kibbeh“). Zum Getränk gibt es einen kleinen Snack wie Popcorn, Erdnüsse oder „himbasha“ (auch „ambasha“ genannt).
Kommentare